
Kurswechsel - gemeinsam neue Segel setzen
Jugendliche, die als „Systemsprenger“ gelten, sind oft schon früh in ihrem Leben mehrfach gescheitert – oder besser gesagt: Das System ist an ihnen gescheitert. Sie sind traumatisiert (oft sogar mehrfach), mussten zum Beispiel (sexualisierte) Gewalt erleben oder haben mit den Folgen von Alkohol oder Drogen während der Schwangerschaft zu kämpfen. Diese Vorbelastung sorgt dafür, dass die Kinder und Jugendlichen vom bestehenden System nicht aufgefangen werden können. Dazu kommt, dass die Systeme oft überlastet sind und die Klient:innen nicht individuell auffangen und begleiten können, wie sie es brauchen.
In unseren pädagogischen Alltag bringen sie wenig Vertrauen in Erwachsene, noch weniger in sich selbst – und kaum Gelegenheiten, ihre Fähigkeiten zu zeigen.
Genau hier möchten wir ansetzen: Wir bieten die Chance, die die Kinder und Jugendlichen verdient haben. Es ist jetzt an der Zeit, Tabula Rasa im Rahmen des Projekts „Kurswechsel“ zu machen, damit wir den Kindern eine echte neue Chance eröffnen, sich weiterzuentwickeln, sich neu zu orientieren und ihre Potenziale in einem unterstützenden Umfeld zu entfalten. Aus der Expertise unserer Arbeit in der Jugendhilfe, bei der wir nachhaltige Erfolge in der Individualpädagogik in Verbindung mit Elementen der Erlebnispädagogik erleben dürfen, ist die Projektidee für „Kurswechsel” entstanden. Auf einem kleinen Plattbodenschiff wollen wir ihnen für mehrere Tage oder bei Bedarf auch mehrere Wochen Raum geben: raus aus dem Alltag, hinein in eine Welt, in der Teamgeist, Mut und Durchhaltevermögen entscheidend sind.

Für mehrere Tage (bis hin zu mehreren Wochen) leben und arbeiten die Jugendlichen gemeinsam auf engem Raum. Unter Anleitung von sozialpädagogischen Fachkräften und ehrenamtlichen Skippern steuern sie das Schiff, setzen Segel, navigieren, kochen, kaufen ein und lernen mit den knappen Ressourcen an Bord (Wasser, Lebensmittel, Strom) achtsam umzugehen. Sie erfahren unmittelbar, gebraucht zu werden, etwas beitragen zu können und gemeinsam etwas zu schaffen.

Das Schiff ist ein besonderer Lernort: Jede Entscheidung hat Konsequenzen, jedes Mitglied ist wichtig. Die Jugendlichen erleben Selbstwirksamkeit, lernen Konflikte zu lösen und entwickeln einen neuen Blick auf sich selbst – fern von den Rollen, in die sie sonst gedrängt werden.
Die Liste der persönlichen Ziele ist lang: Stärkung von Selbstvertrauen, Frustrationstoleranz, Eigenverantwortung, Verbesserung von Kooperationsfähigkeit, Konfliktlösungskompetenz und Empathie, Entwicklung eines ressourcenschonenden Bewusstseins.

Wir wollen pro Jahr mehrere Törns anbieten und so vielen Jugendlichen wie möglich, die aus stationären oder ambulanten Hilfen kommen, diese prägende Erfahrung ermöglichen. Gleichzeitig schaffen wir mit der Skipper-Ausbildung, die sozialpädagogische Fachkräfte absolvieren, eine nachhaltige Struktur, die das Projekt weit über die Investitionsphase hinaus trägt.
Zudem sollen die Jugendlichen in den Wintermonaten das Boot pflegen, Instand halten und notwendige Reparaturen durchführen – natürlich unter fachkundiger Anleitung.

Sozialpädagogische Fachkräfte und ehrenamtliche Skipper werden mit den Jugendlichen unterwegs sein. Die Skipper möchten wir ausbilden und ihnen eine Segel-Grundausbildung anbieten (Sportbootführerschein Binnen und See, Sportküstenschifferschein inkl der Funkzeugnisse UBI und SRC).
Diese Skipper sind ebenfalls Fachkräfte aus der Jugendhilfe, die an die Notwendigkeit und Wirksamkeit des Projekts glauben. Auf der Reise werden diese ehrenamtlich unterwegs sein und für die Zeit vom Träger freigestellt. Auch hoch3 wird seinen Beitrag leisten und die eigenen Mitarbeitenden (bei bezahlter Arbeitszeit) freistellen, um an dem Projekt teilzunehmen. So besteht die Besatzung in der Zukunft ausschließlich aus sozialpädagogischen Fachkräften.

hoch3 ist ein freier Jugendhilfeträger aus dem Rhein-Kreis Neuss, der vor allem im Rheinland aktiv ist. Wir setzen uns in der täglichen Arbeit für Kinder und Jugendliche ein. Über 60 Mitarbeiter:innen sowie zahlreiche Ehrenamtliche kümmern sich in unseren unterschiedlichen Abteilungen um Menschen und ihre Bedürfnisse.
Hier erreichen wir viele Klient:innen aus schwierigen familiären Umfeldern, für die der Kontakt zu unseren Pädagog:innen und die gemeinsame Zeit ganz neue Perspektiven (fürs Leben) schaffen können. Wir sehen die Klient:innen mit ihren Stärken und glauben an sie. Unsere Aufgabe ist es, ihnen Zeit, Raum und Möglichkeiten zu bieten, sich selbst zu erleben, an sich zu glauben und neue Erfahrungen zu sammeln, die prägend sein können.Die Projektleitung übernimmt Thomas Sablotny, Geschäftsführer von hoch3. Thomas Sablotny ist Diplom Sozialpädagoge, Erlebnispädagoge be und Schreiner. Sein Herz gehört bereits seit seinem 10. Lebensjahr dem Segeln: Er verfügt über die Sportbootführerscheine (SBF) Binnen und See sowie den Sportküstenschifferschein (SKS) und die Funkzeugnisse SRC und UBI. Thomas Sablotny wird sich nicht nur als hoch3-Geschäftsführer verantwortlich für das Projekt „Kurswechsel” einbringen, sondern auch ehrenamtlich Teil des Projektes sein.

Ein Projekt wie „Kurswechsel” wird nachaltig Erfolge bringen, benötigt aber zunächst einmal eine höhere Investition, bei der wir auf Unterstützung angewiesen sind.
Nach der Anschaffung des Bootes und der Ausbildung der Skipper können wir die Kosten aber sehr gering halten – vor allem im Vergleich mit dem Gewinn, den wir für das Leben unserer Klient:innen erreichen können.
Anschaffung Boot: 100.000-150.000 Euro
Ausbildung ehrenamtliche Skipper: 3.000 Euro pro Person (4 Interessent:innen haben sich bereits gemeldet) jährliche Fixkosten (Versicherung, Liegeplatz,…): 7.000 Euro
Haben wir euer Interesse geweckt, unser Projekt zu unterstützen oder möchtet ihr noch mehr über „Kurswechsel” erfahren? Bitte nehmt Kontakt mit uns auf.

Erst einmal vielen Dank, dass du von unserem Projekt so überzeugt bist, dass du „Kurswechsel“ unterstützen möchtest. Uns hilft auch jeder noch so kleine Beitrag, um ans Ziel zu kommen.
Aktuell arbeiten wir an der effizientesten und transparentesten Lösung, um Spenden zu sammeln. Diese werden wir euch an dieser Stelle bald präsentieren. Möchtet ihr vorher schon Infos oder etwas spenden? Meldet euch gerne bei Thomas.
Mit eurer Unterstützung können wir den Anker lichten und Kurs nehmen – auf neue Horizonte für Jugendliche, die bisher kaum Chancen hatten.
Ihr möchtet unser Projekt unterstützen? Wir sind dankbar für jede Spende. Aktuell arbeiten wir daran, die beste und transparenteste Möglichkeit zu finden, Spenden entgegenzunehmen. Schaut gerne hier nach neuen Infos oder meldet euch bei Thomas.